„Bitte lächeln“ - Intergeneratives Medienprojekt
Das Kooperationsprojekt „Bitte lächeln“ wurde mit Seniorinnen und Senioren des offenen Seniorentreffs im Südstadtforum und dem Kunstkurs der 9. Klasse des Mittleren-Reife-Zugs durchgeführt.
(Foto: Thomas Ruppenstein)
Im Zeitraum vom 13. Juni bis 13. Juli 2016 fand an sieben Terminen Generationsarbeit statt. Thematischer Ausgangspunkt war die Sonderausstellung „’Bitte lächeln’ Kinderspielzeugfotografien“ des Spielzeugmuseums der Stadt Nürnberg. Schüler und Senioren setzten sich sowohl in altershomogenen Gruppen als auch gemeinsam mit dem Thema Fotografie auseinander.
(Foto: Thomas Ruppenstein)
Nach einer Einführung in das Projekt, welche im Klassenverband in der Schule stattfand, folgte ein Brainstorming über das Fotografieren und den Umgang mit analogen und digitalen Fotografien. In der anschließenden Bildanalyse zeitgenössischer Fotokunst u.a. von Jeff Wall wurde der Unterschied zwischen inszenierten Fotos und Schnappschüssen thematisiert. Im anschließenden Praxisteil entstanden inszenierte iPad-Aufnahmen der Schüler im Umfeld Schule.
Der zweite Termin fand für die Schüler im Spielzeugmuseum statt. Bei einem Gang durch die Ausstellung wurden folgende Themen schwerpunktmäßig im Gespräch behandelt: Wie unterscheiden sich Kinder-Fotografien aus vielen Jahrzehnten, welches Kinderspielzeug gab es früher und mit welchem Spielzeug spielen Kinder und Jugendliche heute, was ist geschlechtsspezifisches Spielzeug und wie sah Kriegsspielzeug aus. Für die Senioren stand beim Gang durch die Ausstellung die Erinnerung an das Spielen in der Kinderzeit und der Umgang mit Fotografien im Vordergrund. Beim Anblick des alten Spielzeugs kam fast wie aus einem Munde, dass die Teilnehmer sehr wenig Spielzeug ihr Eigen nennen konnten.
(Foto: Thomas Ruppenstein)
Im Mittelpunkt der ersten Begegnung der Senioren und Schüler im Südstadtforum stand das gemeinsame Kennenlernen mittels ausgewählter Fotoaufnahmen der Familie und Freunde. Zur Sprache kam hierbei auch der gewandelte Umgang mit dem Medium Fotografie und es zeigte sich, dass auch einige Senioren mittlerweile fast ausschließlich mit ihrem Smartphone fotografieren. Im Weiteren wurde das Thema Spielen näher beleuchtet und festgestellt, dass Jugendliche und Senioren kaum noch spielen. Spiele am Smartphone dienen lediglich der Überbrückung von Wartezeiten und Computerspiele finden nur vereinzelt bei den Jungs Anklang. Für den gemeinsamen Ausstellungsrundgang wurde ein Fragebogen erarbeitet, der den Generationsdialog stützen sollte. Im Anschluss erstellten die Schüler mit ihren iPads Fotoporträts der Senioren. Ziel war es, in den Fotoporträts die Persönlichkeit des Gegenübers einzufangen.
(Foto: Thomas Ruppenstein)
Die fotografischen Ergebnisse des Projekts werden am 8. Februar 2017 im Foyer des KPZ zu sehen sein.
Sylvia Günther